Schwein gehabt

Tomahawks vom Duroc Schwein an gebackenem Süßkartoffel-Kürbis-Püree

Heute war Schwiegermutters Geburtstag und da diese meine gekonnten Handgriffe am Grill durchaus zu schätzen weiß, entschied sie sich kurzfristig dazu, ihren Geburtstag im kleinen Kreise der Familie bei uns zu feiern. Kinder also beschäftigt und ich konnte mich endlich mal wieder am Sportgerät austoben.

Budget gab’s ebenfalls von Schwiegermama und nach einem inspirierenden Spaziergang durch das Kühlhaus der Metro war relativ schnell eine Entscheidung gefällt. Nachdem meine Frau mit „ich hab Lust auf Schwein“ die Weichen gestellt hatte, wollte ich zumindest einen kleinen rustikalen Eyecatcher vom Rost zaubern und so landete am Ende ein schönes Tomahawk vom Duroc Schwein im Ganzen im Einkaufswagen.

Duroc Tomahawks
Ganz schön imposant dank seines Knochenkamms.

Falls dir das Duroc Schwein noch kein Begriff sein sollte, obwohl das Netz mittlerweile voll von Rezepten rund um dieses Tier ist, es handelt sich hierbei um Kreuzungen verschiedener Zuchtschweine, die damals aus dem Osten der USA die Welt eroberten. Das Duroc hat im Gegensatz zu unserem normalen Hausschwein ein sehr rotes Fell und das Fleisch zeichnet sich durch eine feine Maserung und einen hohen Anteil intramuskulären Fettes aus. Das macht es nach dem Garen ungemein saftig und butterzart.

Was benötigst du an Zutaten?

  • Ein Duroc-Tomahawk-Karree am Stück
  • Salz, Pfeffer, Knoblauch und Rosmarin
  • Einen Butternut-Kürbis
  • Süßkartoffeln
  • Honig
  • Zimt, Rosmarin, Salbei
  • Butter

Ganz oder lieber geschnitten?

Hat man das gute Stück so vor sich liegen, fragt man sich, wie man es denn nun zubereiten soll. Grundsätzlich hast du hier mehrere Möglichkeiten. So lässt sich das Tomahawk entweder vorab in einzelne Stück parieren, in dem es fein säuberlich zwischen den langen Knochen in Steaks zerteilt wird. Oder du bereitest es im Ganzen zu, das habe ich getan, da es optisch einfach was her macht.

Duroc Einritzen
Indem die Fettschicht eingeritzt wird, kann das Öl mit dem Rub besser eindringen. Außerdem sieht’s am Ende tight aus.

Grundsätzlich kann man das Stück auch auf die Rotisserie hängen – wenn es denn passt. Das war bei mir nicht der Fall: Auch mit herausgehobenen Grillrosten war mein Prachtbursche einfach zu groß und hätte sich samt Knochen nicht komplett drehen können.

Da das Duroc-Fleisch an sich auch einen schönen Eigengeschmack hat, bin ich bei der Zubereitung des guten Stückes eher puristisch vorgegangen: Lediglich etwas Salz, Pfeffer, Knoblauch und Rosmarin stellen die Zutaten für den „Rub“ dar.

Würzen und Zubereiten der Tomahawks

Ich habe das Fleischstück nicht wirklich pariert. Es hat in der Regel eine schöne Fettauflage, und das ist auch gut so, gibt dieses Fett dem Stück am Ende noch mal einiges an Geschmack. Ich habe mit einem Messer die Fettauflage lediglich mehrere Male längs und quer eingeschnitten. Dann das Ganze ordentlich mit Olivenöl eingerieben und den Rub aufgebracht. Fertig.

Das Fleisch grillst du dann von beiden Seiten einmal scharf an, ein Wenden um 90° zwischendurch sorgt zusätzlich für ein schönes Branding. Dann wandert der Koloss mit samt eines Grillthermometers bei ca. 150 – 160 Grad in den indirekten Bereich des Grills. Dort habe ich ihn bis zu einer Kerntemperatur von 60 Grad gelassen, das Ganze hat gute anderthalb Stunden gedauert.

Garen im indirekten Bereich
Ein Bräter sorgt dafür, dass dir der Bratensaft nicht das Innere deines Grills versaut.

Bei der Kerntemperatur scheiden sich ein wenig die Geister. Es gibt durchaus Leute, die das Stück schon bei 56 Grad vom Rost holen, andere ziehen es bis auf 70 Grad hoch, das halte ich aber doch für ein wenig zu viel, mir persönlich ist es dann zu trocken, länger als 62 Grad lasse ich es nicht auf dem Grill.

Das Süßkartoffel-Kürbis-Püree

Diese fantastische Beilage habe ich bereits letztes Jahr Weihnachten zu ein paar leckeren Hüftsteaks serviert. Er ist dank eines Schuss Honig schön süß, vereint die Aromen von leckerem Kürbis und Süßkartoffeln und überzeugt gerade in der kalten Jahreszeit mit einer leichten Zimtnote.

Alles was du für den Püree benötigst, sind ein Butternut-Kürbis und Süßkartoffeln sowie etwas Honig und ein paar Gewürze.

Süßkartoffeln & Kürbis
Süßkartoffeln & Kürbis stellen die Hauptzutaten unserer Beilage dar

Schneide zunächst den Butternut. Wenn du nicht sicher bist, wie du ihn schneiden sollst, dann findest du in meinem Artikel zum gegrillten Butternut eine kurze, bebilderte Anleitung. Denk daran, den Butternut zu schälen, da im Gegensatz zum Hokkaido die Schale nicht verzehrbar ist.

Im Anschluss schälst du die Süßkartoffeln. Schneide Süßkartoffeln und Kürbis in gleich große Stücke und gib alles in einen Topf mit kaltem, gut gesalzenen Wasser. Dann bringst du das Wasser zum Kochen und kochst Kürbis und Kartoffeln, bis sie schön weich sind.

Ist es soweit, schüttest du das Gemüse ab und gibst es noch ein paar Minuten in den Topf, wo es noch etwas weiter dämpft und Flüssigkeit verliert. Mit einem groben Kartoffelstampfer stampfst du das Ganze jetzt zu einem Brei. Eine Tasse weiche Butter macht das Ganze schön cremig. Gib nun noch etwas Salz, Zimt, klein gehackten Rosmarin und Salbei hinzu und vermenge alles mit einem Löffel.

Geschmacksbooster Honig

Püree mit karamellisierten Honig
Ein wenig Honig auf dem Püree sorgt für eine feines Topping.

Zum Schluss gibst du zwei Esslöffel Honig hinzu. Ich mache den Honig in der Mikrowelle immer schnell bei niedriger Wattzahl etwas warm, dadurch wird er schön flüssig und lässt sich einfacher vermengen. Die nochmals gut vermengte Masse landet nun in einer Auflaufform.

Oben auf gebe ich dann nochmals etwas Honig, der später im Grill herrlich auf der Oberfläche karamellisiert. Das Püree geht dann nochmals für eine halbe bis dreiviertel Stunde bei ca. 150 Grad auf den Grill.

Dafür macht man auch im Winter gerne den Grill an

Das Duroc-Schwein an sich überzeugt durch einen prima Eigengeschmack, die feine Maserung und der hohe Anteil intramuskulären Fettes ergibt zudem ein sehr saftiges Stück Fleisch. Gepaart mit dem süssen Püree als recht einfach zuzubereitende Beilage ergibt sich ein tolles winterliches Püree.

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