Schweinebraten geht immer! Diesmal in einer leckeren Kombination mit Walnusskruste und knackigen Rosmarinmöhrchen.
Auf der Suche nach Ideen für mein Weihnachtsmahl für den zweiten Feiertag blätterte ich mal wieder durch das Buch „Weber’s Wintergrillen„, da meine Frau immer sagt, ich darf mir erst ein neues Grillbuch kaufen, wenn ich ein paar Rezepte aus den Büchern meines Bestandes nachgegrillt habe. Und manchmal trifft man ja beim Blättern schon mal auf ein großformatiges Bild, welches einem Appetit macht.
Da ich vor allem auf der Suche nach etwas einfachem war, drängte sich dieser Schweinebraten mit Walnusskruste gerade zu auf.
Dazu kommt noch die rekordverdächtig genial ausschauende Anrichtung aller Zutaten zusammen im Bräter. Ein paar Modifikationen habe ich zwar gemacht, aber lest einfach selbst.
Die erste offensichtliche Änderung, die ins Auge fällt: Ich habe einen Schweinebraten mit Walnusskruste zubereitet, während im Buch Haselnüsse verwendet werden. Wird kein großer Unterschied sein dachte ich mir und ich hatte halt noch Walnüsse im Haus. Ansonsten braucht ihr für den Braten noch ein paar andere Dinge:
Schwierigkeit: Einfach
Ihr benötigt:
- Ein schönes Stück Schweinenacken ohne Knochen
- Walnusskerne
- Möhren
- Rosmarin
- Knoblauch
- Honig
- Olivenöl
- Einen Bräter
Dazu passt: ein paar Kartoffeln als Beilage (mit Salz, Pfeffer, Thymian, Knoblauch & Paprika gewürzt).
Den Braten zubereiten
Zunächst einmal musste ein schönes Stück Fleisch her. Da ich am zweiten Weihnachtstag noch mehr Gäste erwartete, als an Heiligabend, habe ich mir einen kleinen Pfundskerl von Nacken in den Wagen gelegt, der gut zweieinhalb Kilo auf die Waage brachte.
Genau so gut hätte man auch Schulter nehmen können, allerdings waren die Stücke dort noch weit größer und ich hätte wohl einfrieren müssen.
Gerne hätte ich auch ein schönes Stück mit Knochen gehabt, ich finde sowas macht sich von der Optik her immer gut, aber leider war dergleichen nicht zu finden.
Vom Braten schneide ich vorweg nur die größeren und groben Fettstücke weg, dann geht’s schon für die erste Runde auf den Grill, um den Braten bei hoher Hitze ein ordentliches Branding zu verpassen. Wenn schon Muster, dann richtig Muster habe ich mir gedacht und mein Sear Grate wieder mal ausgepackt.
Hat man dann seine gut zweihundert Grad im Grill, macht das direkte Angrillen natürlich richtig Spaß:
Es zischt und dampft und qualmt aus allen Rohren.
Dazu ein Bier und Sonnenschein bei 15° und das am zweiten Weihnachtstag… Wahnsinn!
Den Braten habe ich von allen vier Seiten gut zwei bis drei Minuten bei geschlossenem Deckel auf dem Rost gelassen, danach hatte er bereits ein geniales Grillmuster.
Für die Kruste werden jetzt kleingehackte Walnusskerne, gehackter Knoblauch und Rosmarin sowie eine fein gewürfelte Zwiebel gut miteinander vermengt.
Wer jetzt – mit Blick auf die Fotos denkt – ich wär so irre gewesen und hätte lauter frische Walnüsse geknackt und verarbeitet, den muss ich enttäuschen. Die waren rein fürs Foto. 🙂
Da ich vorab beim Lesen des Rezeptes schon in Frage gestellt habe, wie nur mit ein wenig Öl die Panade auf dem bereits angebratenene Fleisch denn halten soll, habe ich direkt mal zwei Esslöffel Honig mit dem Öl vermengt.
Damit ging es etwas besser, aber so wirklich zum Halten bekommt man das Ganze zumindest an den Seiten des Bratens nicht. Das Ganze wird eher zu so einer Art Walnussdeckel
Knackige Möhrchen
Bei Möhren bin ich ja eher der Typ, der sie schön weich und süßlich mag, während ein anderer sie vielleicht lieber mit ordentlich Biss hat.
Laut dem Weber-Buch kommen die Möhren eine Viertelstunde vor Gar-Ende des Bratens auf den Grill. Vielleicht hat Jamie Purviance (der Buchautor) ja eine Vorliebe für Rohkost, aber gar wird in diesen fünfzehn Minuten gar nichts.
Ich hatte sie die gesamte Garzeit des Bratens mit im Bräter, und die Möhren hatten noch ordentlich Biss! Wer sie weich haben will, muss sie demnach in jedem Fall vorkochen.
Ob mit oder ohne Vorkochen, in jedem Fall werden die Möhren geschält und in etwa 3cm lange Stückchen geschnitten.
Mir gefällt diese Form vor allen Dingen in der Optik später im Bräter neben dem Fleisch sehr gut.
Die fertig geschnittenen Möhren werden in einer Schüssel dann mit etwas Olivenöl und einer ordentlichen Menge klein gehacktem Rosmarin geschwenkt und dann neben dem Fleisch in den Bräter gegeben.
Ab auf den Grill
Um den Schweinebraten mit Walnusskruste fertig zu grillen, habe ich meinen Grill mittels mehrerer aneinander gereihter Briketts auf ca 140-160° Grad eingependelt und den Bräter dann in den indirekten Bereich gestellt.
Um so einen dicken Braten gar zu bekommen und zu wissen, wann dies soweit ist, verweise ich einmal mehr auf die Notwendigkeit eines Grillthermometers.
Das Thermometer bis zur Mitte hinein gestochen und dann heißt es abwarten. Und zwar nicht zu knapp.
Man darf ein so dickes Stück Fleisch einfach nicht unterschätzen, auch wenn es vorab schon eine Viertelstunde während des Anbratens bei hoher Hitze im Grill verbracht hat, brauchte der Brocken bei mir immer noch gute zweieinhalb Stunden.
Wie man den Schweinebraten dann haben möchte, ist immer wieder ein wenig der persönlichen Vorliebe überlassen. Mit 65° Kerntemperatur ist er noch leicht rosa im Inneren, ich lasse meinen Schweinebraten in der Regel bis 68 Grad im Ofen.
Wenn das Fleisch aus dem Grill rauskommt und etwas ruht, geht die Kerntemperatur in der Regel immer nochmal zwei bis drei Grad nach oben.
Ab 75 Grad behaupte ich mal ist der Braten komplett durch. Ich mag ihn eher etwas saftiger, daher die 68 Grad.
Wie hat’s geschmeckt
Der Schweinebraten war – wie eigentlich immer – wunderbar saftig, schön mit Fett durchzogen und sehr lecker, gerade die eher trocken-nussige Kruste bildet einen wunderbaren Kontrast hierzu.
Sehr schön auch die Möhrchen, auch wenn ich sie lieber etwas weicher mag, nach den zweieinhalb Stunden auf dem Grill waren sie zwar noch recht knackig, aber wunderbar aromatisch.
Auch verteilt sich die Luft im Grill scheinbar (vielleicht auch auf Grund des großen Bräters und Bratens) nicht an allen Stellen gleichmäßig im Grill, zumindest waren einige Möhren fester als andere.
Von der Optik her ist das Gericht finde ich der Hammer. Ein toller, braun gebrannter Braten mit der Kruste, dazu die prall orange leuchtenden Möhrchen, die von der Hitze leicht schrumpelig sind… aber das Bild oben spricht ja eigentlich mehr als tausend Worte.
Zu dem Braten hat meine Frau noch ein paar einfache Country Potatoes gemacht. Ganz easy in kleine Stücke geachtelt, in Öl geschwenkt und mit Thymian, Paprika, Knoblauch, Salz und Pfeffer ordentlich gewürzt. Eine Dreiviertel-Stunde bei 200° im Backofen, fertig war die Beilage.