Schwein gehabt

Schweinebauch vom Kugelgrill

Freunde, heute geht es bei mir voll umfänglich um das Thema Bauchfleisch. Ich weiß, jeder von uns hat genug davon auf den Rippen, aber sicherlich nicht jeder hat es schon auf den Grill geschmissen: Die Rede ist vom Schweinebauch.

Und ich meine nicht die dünnen marinierten Scheibchen von der Fleischtheke, sondern das ganze prachtvolle Stück Fleisch. Ich zeige dir heute, wie du auf ganz einfache Art und Weise einen solchen Schweinebauch auf deinem Kugelgrill zubereitest.

Einen Schweinebauch kann man auf schier unendlich viele Arten zubereiten. Im Ganzen über relativ kurze Zeit. Oder aufgeschnitten, gefüllt und wieder zusammengerollt als Rollbraten. Oder über viele, viele Stunden Low&Slow. Oder als Krustenbraten. Oder zum Zopf verzwirbelt. Oder oder oder.

Ich zeige dir heute eine der einfachsten Arten, wenn du das Teil komplett mit Schwarte in deine Kugel hauen möchtest. Was bei allen Arten gleich ist, sind die vorbereitenden Schritte.

Den Schweinebauch vorbereiten

Roher Schweinebauch
So sieht der Schweinebauch im Rohzustand aus.

Zunächst einmal brauchst du allerdings ein schönes Stück Bauchfleisch. Der klassische Zuschnitt des Bauchfleischs kommt samt Speck und Schwarte daher und existiert in den Abmessungen klein und überschaubar bis hin zu riesig.

Es gibt Leute, die mögen die Schwarte nicht. Für mich völlig unverständlich.

Eine wunderbar aufgeknusperte Schweineschwarte ist nachher am Bauch einfach DAS Highlight.

Im Normalfall kommt der Schweinebauch mit ausgelösten Rippen, hat aber eimmer noch mindestens eine störende Sehne, die unten an den ausgelösten Rippenspitzen entlangläuft. Diese solltest du in jedem Fall entfernen, ansonsten wird das Ganze am Ende ein ziemlich zähes Kauvergnügen.

Die nachfolgenden Bilder zeigen dir genau, wie du diese unschönen Teile entfernst. Schneid hier lieber etwas verschwenderisch Fleisch weg, als das du etwas von dieser festen Sehne im Fleisch belässt.

Schweinebauch parieren
Im Schweinebauch verläuft mindestens ein sehniger Strang, den du komplett rausschneiden solltest. Er verläuft unterhalb der Rippenspitzen, das Bild zeigt, wie der Bauch ohne den rausgetrennten Strang aussieht.

Auf die Schwarte, fertig, los

Der nächste Schritt ist die Schwarte. Damit die Schwarte nachher so richtig schön aufpoppen kann, musst du sie zunächst einritzen und später schön mit Olivenöl einreiben, das gibt eine wunderbare Färbung. Aber eins nach dem anderen.

Schwarte einritzen
Zum Einritzen der Schwarte habe ich ein Teppichmesser verwendet. Der Handel bietet auch spezielle Schwartenmesser.

Fangen wir mit dem Einritzen der Schwarte an. Das ist bereits gar nicht mal so einfach, da diese sehr fest ist. Mit einem Messer schneidet man hier gerne einmal übers Ziel hinaus, und wir wollen hier lediglich bis zur fettigen Speckschicht, nicht aber bis ins Fleisch schneiden.

Der Grill- sowie Onlineversandhandel bietet hier spezielle Schwartenritzer an, ich persönlich habe mit einem ordinären Teppichmesser sehr gute Erfahrungen gemacht. Die Schwarte wird einmal längs in vielen Streifen eingeritzt, danach machst du das Ganze noch einmal quer, so dass du im Endeffekt viele kleine Quadrate eingeschnitten hast.

Als nächstes reibst du die Schwarte erst einmal mit grobem Meersalz ein und legen sie dann – mit der Schwarte nach unten auf dem Meersalz auf einen Teller.

Das Salz entzieht der Schwarte Flüssigkeit und erhöht nachher den Knuspereffekt.

Gerubbter Schweinebauch
Der Schweinebauch wird auf der Fleischseite mit einem Rub deiner Wahl eingerieben.

Jetzt kannst einen Rub auf die Fleischseite aufbringen. Ich empfehle dir hier Magic Dust, Pull that Piggy oder einen anderen Rub deiner Wahl. Ich versehe im Übrigen die Fleischseite des Bauchs gerne mit einem Messer noch mit ein paar zusätzlichen Schnitten, damit ich den Rub noch weiter ins Fleisch einbringen kann.

Der Bauch geht jetzt genau so – auf dem Salz liegend mit dem aufgebrachten Rub – unter Alufolie ca zwei Stunden in den Kühlschrank.

Während der Bauch nun also vor sich hinfröstelt, schneidest du das Gemüse. Der Bauch geht nachher in einem Bräter in deine Kugel. Ein Bett aus ein paar Opferzwiebeln und -möhren vermeidet den direkten Kontakt des Bauchs mit dem Boden des Bräters und bringt weiteres Aroma.

Ich hole hierzu gerne einfach neben ein paar Zwiebeln etwas Suppengemüse. Da sind neben Möhren auch noch ein paar Lauchzwiebeln, Sellerie und etwas Petersilie enthalten, perfekt.

Das kleingeschnippelte Gemüse wandert gleichmäßig verteilt in den Bräter. Ein ordentlicher Schuss Apfelsaft rundet das Ganze ab und bringt ordentlich Feuchtigkeit in die Kugel.

Ultimative Flexibilität dank Kugel

Apropros Kugel. Diese heizen wir jetzt mal so richtig hoch. Wir benötigen für die erste Phase ordentlich Hitze. Zünde also einen gut gefüllten Kamin mit Holzkohle und verteile ihn jeweils links und rechts, so dass du in der Mitte eine indirekte Zone erhältst. Ich empfehle dir hierzu im übrigen die Kohlekörbe, warum siehst du gleich. Zieltemperatur sollten ca. 250° Celsius sein (lies hier mehr zur Temperaturkontrolle).

Wenn die Kugel dann entsprechend auf Temperatur ist, kommt der Schweinebauch mit der Schwartenseite nach oben auf das Gemüse im Bräter und wandert dann in die Mitte des Grills. Dort kannst du das Teil jetzt nun für mindestens eine halbe Stunde bei natürlich geschlossenem Deckel lassen.

Indirekte Hitze für den Schweinebauch
Der Schweinebauch macht es sich zunächst in der Mitte zweier Kohlebetten bei hoher indirekter Hitze in der Kugel bequem.

Auch wenn die Versuchung noch so groß ist, lass den Deckel drauf und gibt dem Bauch seine Zeit.

Beim Abheben nach den vollendeten 30 Minuten solltest du mit einer ordentlich gebräunten Schwarte belohnt werden.

Wenn du mit der Faust auf die Schwarte klopfst, sollte diese schön fest sein.

Falls die Schwarte nicht aufgepoppt ist, spricht nichts dagegen, diese über der direkten Glut aufzuknuspern. Jetzt wirst du froh für die Kohlekörbe sein. Einfach den Grillrost anheben, die Kohlekörbe von den Seiten in die Mitte schieben, so dass du eine Bullauge voll Glut in der Mitte hast und den Schweinebauch mit der Schwartenseite nach unten direkt über die Glut legen.

Spätestens jetzt kannst du die Schwarte quasi beim Aufpoppen zuhören.

Wenn du die Schwarte so direkt über den glühenden Kohlen hast, ist allerdings Vorsicht angebracht, sie sollte nur zwei bis drei Minuten dort verbleiben, da sie sonst schnell schwarz wird. Spätestens jetzt solltest du aber bereits eine knusprige Schwarte haben.

Für die zweite Phase der Zubereitung brauchen wir jetzt geringe Hitze von ca 150°. Auch hier sind wir mit der Kugel wieder ungeheuer flexibel. Ich habe in jeden Kohlekorb auf die Glut ca fünf – sechs Briketts gegeben. Briketts brennen nicht ganz so heiß, aber umso länger. Genau das brauchen wir jetzt.

Die Lüftungsregler unten am Grill habe ich fast ganz runter gedreht. Bereits nach knapp zehn Minuten betrug die Temperatur nur noch 160°. Also rein wieder rein mit Bauch im Bräter, wieder in die Mitte zwischen die zwei Körbe für die indirekte Hitze.

Weitere Vorteile des Kugelgrills und zu seiner Flexibilität liest du übrigens in meinem ultimativen Kugelgrill-Tutorial!

Fertig ist der Schweinebauch!

Hier kannst du den Bauch jetzt einige Zeit lassen. Ich hatte ihn ca zwei weitere Stunden in der Kugel. Ab 78° Kerntemperatur ist der Schweinebauch gut, aber auch höhere Temperaturen im Inneren machen ihn nicht trocken, dafür sorgt unter anderem der hohe Fettanteil und die nicht zu hohen Temperaturen. Mein Bauch hatte am Ende 88°, dann hab ich ihn in Alufolie gewickelt und warmgehalten.

Fertiger Schweinebauch
Ganz schön aufgepoppt ist er, der Schweinebauch. Unter der knusprigen Schwarte verbirgt sich ein saftiger Leckerbissen.

Das fertige Ergebnis konnte sich wahrlich sehen lassen:

Aromatisches Fleisch welches durch den hohen Fettanteil auch sehr saftig war gepaart mit einer wunderbaren Kruste.

Zukünftig werde ich sicherlich hier im Blog noch das ein oder andere Mal auf den Schweinebauch zurückkommen, sicherlich in einer der anderen Zubereitungsarten für dieses wunderbare Stück Fleisch.

Wenn du jetzt Appetit bekommen hast, dann hol dir doch am besten direkt ein schönes Stück Bauch, es ist eines der Stücke, die glaube ich mit am meisten verkauft werden.

Und gerne teile natürlich diesen kleinen Leitfaden, wenn er dir gefallen hat.

2 Kommentare

  1. Hallo Daniel,

    Das Rezept bzw die Zubereitung hören sich richtig lecker und einfach an allerdings möchte ich das ganze nicht übers Handy lesen, sondern gerne a heften… Gibt es die Möglichkeit, das ganze auszudrucken? Lg

    1. Hallo liebe ,

      leider habe ich keine explizite Druckfunktionalität für die Seite, aber ich werde mir das beizeiten mal anschauen. Leider fehlt mir aktuell etwas die Zeit, mich aktiv um den Blog zu kümmern.

      LG

      Daniel

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