In Nordamerika schon lange die klassische Art der Lachszubereitung: Über offener Flamme auf einem Zedernholzbrett (oder auch Erle). Aber auch hier etabliert sich das Verfahren immer mehr. Der Lachs nimmt das Aroma des Zedernholzes wunderbar an und schmeckt würzig und entwickelt ein weinähnliches, vollmundiges Aroma.
Ich selbst praktiziere das Ganze auch schon seit langem und komme trotzdem irgendwie erst jetzt dazu, einmal darüber zu schreiben.
By the way: Das hier ist doch tatsächlich mein allererster Fisch-Beitrag in diesem Blog. Unglaublich. Dabei sagt schon ein altes Sprichwort:
There are only two things in the world that smell like fish – One of them is fish
Aber Spaß beiseite: Wie du das frische Meeresgetier in einen leckeren Happen von der Planke verwandelst, soll in den nachfolgenden Zeilen verraten sein.
Ein Stück Lachs vom Zedernholz zuzubereiten ist in keinster Weise eine große Kunst noch bedarf es unglaublicher Vorbereitungen. Auch hier gilt wie so oft: Die einfachsten Dinge sind oftmals die besten.
Fischers Fritz fischt frische Fische
Zu allererst einmal benötigst du natürlich ein frisches Stück Lachs.
Dabei stelle auch ich jedes Mal wieder fest: So ein Lachs ist doch ein verdammtest Luxusgut. Für eine Flanke von kann 650 g habe ich bei der Fischbude doch tatsächlich zwanzig Tacken auf die Theke donnern müssen. Ich persönlich esse für den Preis ja dann schon fast lieber ein Steak. Aber: die Frau steht drauf und selbst der Sohn mag Lachs, außerdem ist es dann am Ende des Tages doch lecker. Also latzen für den Lachs.
Frischen Lachs erkennt ihr übrigens nicht unbedingt an der Farbe, die ist von Lachssorte zu Lachssorte gar nochmal ein wenig anders. In jedem Fall sollte frischer Fisch nicht nach Fisch riechen. Kommt ihr also an ne Fischbude, die schon aus 100 Metern Entfernung gegen den Wind wie ein ganzes Aquarium voller toter Fische riecht… lasst es lieber.
Im Normalfall bekommt ihr das Lachsfilet fertig geschnitten inklusive einer Hautseite. Auf dieser Hautseite grillen wir den Fisch später, diese löst sich später ganz prima und einfach vom Fisch.
Ich und mein Holz
Ich sollte besser irgendwas mit Holz machen. Wie oft sage ich mir das in meinem Job. Nun mache ich es zuhause war.
Zedernholzbretter bekommt ihr in fast allen Formen und Größen im Baumarkt, Grillhandel oder Online-Versand bestellt. Leider sind die Bretter nicht ganz so günstig (dafür dass es „nur“ ein kleines Stück Holz ist). Lohnenswert sind aus meiner Sicht direkt größere Vorratspackungen, Axtschlag hat da z.B. 8er-Packs*.
Einfache Zedernholzbretter aus dem Baumarkt sollte man nicht kaufen, diese sind oftmals schon behandelt, lackiert oder geleimt.
Ein unbehandeltes Zedernholzbrett wird sich vermutlich irgendwo beim Holzfachhändler auftreiben lassen, ich bin da bei mir in der Umgebung leider noch nicht fündig geworden… 🙁
Behauptungen wie „das Brett sollte mindestens drei Stunden lang gewässert werden“ wie man sie oftmals sieht unterstütze ich im Übrigen nicht. Das lasse ich nur bei Aquarienwurzeln gelten… Holz nimmt Wasser nur sehr schlecht auf. Immerhin baut der Mensch schon seit Jahrhunderten Boote aus Holz. Man stelle sich vor, diese würden das Wasser aufnehmen…
Lach(s)haft einfach
An und für sich gibt es überhaupt nicht viel zu beachten, wenn ihr euren Lachs für das Zedernholzbrett vorbereiten möchtet. In jedem Fall solltet ihr das Brett vorab einmal in kaltes Wasser einlegen… einfach eine halbe Stunde in Wasser und mit etwas Gewicht beschweren (z.B. eine gefüllte Wasserflasche).
Am besten schmeckt der Lachs natürlich, wenn er aus dem Meer auf euren Teller hüpft. Er überlebt aber auch einen Tag oder sogar zwei (hatte ich schon), hat immer noch gutgegangen bei fachgerechter Lagerung im Kühlschrank. Macht euch da bloß nicht verrückt.
Fachgerechte Lagerung heißt hier: Auf Eis legen. Frischer Fisch mag es kalt, bei Kälte arbeiten Zersetzungsbakterien sehr viel langsamer. Außerdem benötigen solche Bakterien Sauerstoff. Wenn ihr den Fisch also zusätzlich noch vakuumiert und verschweißt, dann seid ihr schon ziemlich sicher.
Den Lachs selbst ritze ich mit einem Messer bis zur Hautseite ein (nicht durchschneiden). Einmal längs und ein paar Mal quer. Später lässt sich der Lachs dann in genau diesen Portionsgrößen ganz einfach von der Haut runterheben.
Den Lachs selbst bestreichst du nach dem Einritzen mit einer einfachen Marinade.
Mische hierzu
- 2 Esslöffel flüssigen Honig (ggf kurz erhitzen, dann wird er flüssig)
- 1 Esslöffel Dijon-Senf
- 1 Esslöffel brauner Zucker
- Ggf etwas Dill
und streich die Paste dann auf den Lachs.
Zugabe: Gemüsepäckchen
Zum Lachs schmeckt ganz hervorragend etwas gedünstetes Gemüse. Ich habe mich hierbei für grünen Spargel, Champignons und Süßkartoffeln entschieden.

Die Süßkartoffeln schneidest du in mundgerechte Stücke und kochst sie ein paar Minuten in heißem Wasser vor.
Grüner Spargel eignet sich im übrigen in jedweder Form hervorragend zum Grillen. Er wird ebenfalls in gleichmäßig kleine Stückchen geschnitten.
Nimm einfach ein paar Stangen zur Hand, bündele diese und furche mit der Klinge hindurch. Die untersten, holzigen Enden kommen weg.
Du willst mehr über Spargel wissen? Les hier alles was du schon immer über Spargel wissen wolltest.

Schwenk dann das gesamte Gemüse in einer Mischung aus 1 EL Olivenöl, einem Spritzer Zitronensaft sowie etwas Salz und Pfeffer.
Das Gemüse portionierst du gleichmäßig und arrangierst es jeweils auf einem Stück Alufolie. Klapp die Folie an den Seiten nach oben, so dass sich Päckchen ergeben.
Auf die Gemüsepäckchen kommt noch eine ordentliche Portion Butter, dann werden die Päckchen verschlossen. Die Gemüsepäckchen können einfach neben dem Fisch in den indirekten Grillbereich.
Heizen bis es knistert und knackt
Den Grill heizt du jetzt für mittlere indirekte Hitze vor. Zwischen 150° und 180° solltest du am Ende haben.
Bei mir tut es da ein zu einem Drittel mit Holzkohle gefüllter Kamin und zu 1/4 geschlossene Lüftungsklappen. Zwei weitere Beiträge hier im Blog erläutern dir im Übrigen die Geheimnisse der Temperatursteuerung am Kugelgrill und den generellen Umgang mit dem Sportgerät. Nur so, falls du mehr wissen möchtest. 🙂
Ist der Grill vorgeheizt, kommt das feuchte Holzbrett direkt über die Glut. Dort bleibt es, bis Rauch aus der Kugel steigt und das Holz leise knackt und knistert. Nicht all zu lange warten, sonst brennt dir das Brett an.

Das Brett wird jetzt umgedreht, in den indirekten Grillbereich gelegt und der Lachs wird mit der Hautseite auf dem Brett arrangiert. Die optionalen Gemüsepäckchen legst du einfach daneben.
Nach ca 20 – 30 Minuten sollte der Fisch gar sein.
Du kannst das ganz leicht daran erkennen, dass bereits das Eiweiß aus dem Lachs läuft.

Der fertige Fisch schmeckt wunderbar aromatisch. Meine Frau schwärmte übrigens total von diesen Gemüsepäckchen, die wären total lecker. Dabei waren gerade die an Einfachheit kaum zu übertreffen. Aber wie eingangs schon erwähnt: Oftmals sind die einfachen Dinge doch die Besten.
Moin Daniel,
mit Schmackes habe ich mir dein Rezept durchgelesen. Zedernholz ist schon eine feine Sache, genauso wie Kirsche und Buche. Verwende ich sehr gerne zum Räuchern, da es schon dezent ein Aroma an den Fisch abgibt. Übrigens hast du da ein echt tolles Stück Lachsfilet bekommen.
Hi Sven,
freut mich sehr dass dir der Artikel gefallen hat. In einem anderen Beitrag habe ich den Lachs dann tatsächlich nochmal ein wenig anders zubereitet, im Smoker über längere Zeit und mit weniger Temperatur. Auch das führte zu einem tollen, geschmacklich intensivem Resultat!