Grillen im Winter
Kluggeschissen

Grillen im Winter – Erfolgreich auch bei Schnee & Eis

Autobatterien versagen den Geist, bei der Bahn frieren wieder die Weichen ein und auch sonst macht sich der ganz normale Wahnsinn des Winters auf den Straßen breit.

Höchste Zeit also, den Grill weiter zu befeuern. Ja spinnt der denn? Nein… denn auch wenn uns diverse Baumärkte und der Einzelhandel tatsächlich weis machen möchten, dass es so etwas wie eine Grillsaison geben soll, gibt es auch im Winter so viele tolle Gerichte, die sich auf dem Grill selbstverständlich viel besser zubereiten lassen als im normalen Ofen.

Beim Grillen im Winter denke ich sofort an leckere, winterliche Nachtische wie z.B. Bratäpfel oder diverse Wildgerichte bis hin zu Flammkuchen oder Maronen: Die Vielfalt ist auch hier schier unerschöpflich.

Das Grillen im Winter kann auch durchaus ein Event sein. Wer einen schönen Garten oder eine Terrasse sein Eigen nennt, stellt sich schön gemütlich in den weißen Schnee, gruppiert sich um den warmen Grill, trinkt einen Glühwein oder einen heißen Kakao und genießt einfach mal einen schönen Wintertag.

Dennoch sind im Winter und gerade bei Minustemperaturen ein paar Dinge am Grill zu beachten, auf die ich an dieser Stelle kurz eingehen möchte.

Feuer und Glut schüren auch in Eis und Schnee

Das einzige, was ich im späten Herbst, wenn es draußen feucht und dunkel wird, wegräume, sind die Säcke mit Holzkohle.

Die wandern dann in den Keller, da sie im Schuppen, wo sie den Sommer über verweilen, zu viel Feuchtigkeit ziehen. Und man muss nicht studiert haben, um zu wissen, dass feuchte Kohle einfach schlechter zündet. Von daher ist der Keller in der dunklen Jahreszeit ein besserer Lagerort für Anzünder, Briketts und Kohlen.

Aber auch die Gasgriller sollten beim Grillen im Winter ein Auge aufs Thermometer halten und im Winter ggf besser auf Propangas setzen. Butangas verflüssigt sich kurz unterhalb des Gefrierpunkts, Propangas hingegen wird erst bei -42° Grad flüssig und erhält daher im Winter glasklar den Vorzug.

Die dunkle Jahreszeit

WintergrillenDas es im Winter früh dunkel wird, hat sich denke ich mittlerweile rumgesprochen. Gerade wenn man länger garende Speisen wie Braten auf dem Grill zubereiten möchte, sollte man bereits nachmittags für eine ausreichende Beleuchtung sorgen.

Entweder hat man hierzu am Haus adäquate Beleuchtung, die den Garten ausreichend beleuchtet, oder aber man hilft mit weiteren Lichtquellen nach. Ich habe dazu am Beistelltisch direkt eine Klemmlampe, die ich auf den Grill richten kann.

Auch eine Stirnlampe, wie sie manch einer z.B. zum Joggen verwendet kann hilfreich sein, da das Licht dann dorthin fällt, wo ich es benötige. Sieht zwar mega albern aus, als gingen wir gleich irgendwo in die Grube, erfüllt aber ihren Zweck.

Klirrende Kälte gegen glühende Kugel

Größte Herausforderung beim Grillen im Winter sind neben Feuchtigkeit, Wind, sonstigem widrigen Wetterverhätnissen und der Dunkelheit natürlich die – von Ort zu Ort natürlich mehr oder weniger – niedrigen Temperaturen.

Bei uns in der Kölner Bucht ist das Klima in der Regel ja eher mild, aber der ein oder andere unter euch hat im Winter durchaus öfters mit klirrender Kälte zu kämpfen als ich.

Was also neben warm anziehen tun, damit die Kälte uns nicht den Spaß verdirbt?

Beim Zubereiten der Speisen auf dem Grill gilt nun um so mehr der Grundsatz, den Deckel so selten wie möglich anzuheben, da der Grill dann durch die kalte Luft schneller als sonst auskühlt. Auch benötigt ihr gegebenenfalls mehr Kohle als im Sommer, um eure gewohnten Temperaturen im Grill zu erreichen.

Wenn ihr den Deckel anhebt, solltet ihr desweiteren darauf achten, dass gerade kein Wind geht, der euch die heiße Luft direkt vom Grill oder die Asche aufs Grillgut pustet.

Ein Gusseisenrost speichert die Hitze besser als das normale Edelstahlrost. Daher empfiehlt es sich beim Grillen im Winter, auf einen solchen Rost umzusteigen. Ein Pizzastein kann, je nachdem was zubereitet wird, auch sinnvoll sein, denn so ein Stein speichert Hitze generell sehr gut.

Grillen im Winter ohne selbst zu frieren

Wer sagt uns denn, dass wir im Winter die ganze Zeit draußen stehen müssen um uns einen abzufrieren. Die Zubereitung großer Fleischstücke wie z.B. von Braten, Wildstücken oder Gans lässt sich bequem von drinnen begutachten, insbesondere wenn man sein Geld in ein Funkthermometer investiert hat. 

Ein Funkthermometer ist im Winter sein Geld glatt doppelt wert.

Während das Fleisch draußen in der Kälte (aber wohlbehütet in der Wärme der Kugel) gart, sitze ich drinnen im Warmen bei Bier oder Glühwein und beobachte das Treiben auf meinem Funkthermometer.

Generell nehme ich die Vorbereitungen für das Grillgut meist komplett im Haus vor und stehe tatsächlich auch mal in meiner Küche statt an meinem wunderschönen Grilltisch. Erstens muss ich selbst dann nicht frieren, zum anderen ist es auch für die Lebensmittel schonender.

Marinaden beispielsweise können frieren, zerlassene Butter flockt bei Kälte gerne aus. Auch predige ich ja stets, dass man sein Grillgut vor dem Grillen aus dem Kühlschrank nehmen sollte, um es Raumtemperatur annehmen zu lassen… bringt herzlich wenig, wenn es dann bei Minustemperaturen im Freien auf der Arbeitsfläche liegt…

Du solltest auch alles, was du nicht unbedingt draußen benötigt wird, auch drinnen oder zumindest im Warmen gelagert werden. Das gilt insbesondere für Teller.

Wenn ich mein Grillgut vom Grill auf Teller umlade, um das Essen ins Warme zu bringen, dann sollte ich diese Teller in keinem Fall draußen gelagert haben, da sie sonst die Kälte aufnehmen und später die Speisen schneller erkalten lassen.

Wer nichts desto trotz ein harter Hund ist, und draußen arbeitet und vorbereitet (vielleicht hat er ja auch einen Heizpilz oder ähnliches Utensil), der sollte später rechtzeitig alles sauber machen, da Essensreste in der Kälte sehr schnell anfrieren können und sich später nur noch schwer entfernen lassen.

Oder es werden gar Grillutensilien von fallendem Schnee bedeckt und sind dann erst beim ersten Frühlingstau wieder auffindbar.

So, Männers. Jetzt heisst es Mütze und Handschuhe an und da draußen den Rost entfacht. Wenn dir der Artikel gefallen hat, teile ihn auch gerne auf Facebook oder geb mir ein Gefällt mir auf meiner Facebook-Seite.

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