Ein Duo, dass seit jeher wunderbar funktioniert, wie kaum ein Zweites: Saftig gegartes Schweinefleisch und fruchtiger Apfel. Heute stelle ich euch eine Variante vor, in der wir den Apfel von innen aushöhlen und mit frisch gewolften Schweinehack füllen. Der Clou an der heutigen Mischung: Wir geben ordentlich Ingwer zum Hackfleisch, das verstärkt das fruchtige Aroma und gibt dem Ganzen eine wunderbare aber noch dezente Schärfe.
Wir haben einen mehr oder weniger schönen Samstagmorgen im Oktober und der Reifenwechsel mit dem ewig hungrigen Bruder steht auf dem Plan… Zumindest ist es trocken, also bietet es sich doch an, während die Karre neu bereift wird die Kugel mit etwas leckerem zu bestücken.
Schwierigkeit: Fortgeschritten
- Fünf Äpfel
- 300g Schweinehack
- Eine Ingwerknolle (ca 50g)
- Salz, Pfeffer, Zimt & Rohrzucker
- Zwei kleine Zwiebeln
- Zwei Knoblauchzehen
Die Schweinehackfüllung

Auf Grund der knappen Vorbereitungszeit kam ich leider nicht mehr zum Metzger und musste in meinen – zugegebenermaßen nicht allzu heiß geliebten Supermarkt in fussläufiger Entfernung – ausweichen. Um so erstaunter war ich, dass mir das Schweinehack doch frisch durch den Wolf gedreht wurde (was aber auch daran liegen mag, dass in der Auslage nur gewürztes Mett zu finden war). Auf jeden Fall kam ich so an ein herrlich frisches Hackfleisch mit wunderbarer rosa Färbung gekommen. Frei nach dem Mott: Frisch gewolft ist halb gewonnen.
Bevor wir uns an die Vorbereitung der Äpfel machen, kümmern wir uns also zunächst einmal um die Hackfleisch-Mischung. Hierzu schälen wir die Knoblauch-Zehen und hacken diese mit einem Messer in schöne feine Stückchen. Selbiges machen wir mit den zwei kleinen Zwiebeln.
„Frisch gewolft ist halb gewonnen.“
Der Clou unserer Füllung besteht aber darin, dass wir dem Ganzen quasi Unmengen von Ingwer hinzugeben; so dass der Ingwer später nicht nur dezent mit schwingt, sondern durchaus eine dominante Komponente in der Gesamtkomposition darstellt. Ich habe auf die 300g Schweinehack schon eine ordentliche Knolle genommen und mit dazu gerieben. Den Ingwer solltet ihr möglichst fein reiben, da er sonst dazu neigt, sehr fasrig zu werden.
Die Äpfel aushöhlen und füllen
Zuerst schneiden wir vom Apfel einen Deckel weg (1) Im zweiten Schritt gehe ich mittig mit einem Apfelentkerner in den Apfel und hebe in langsamen, kreisenden Bewegungen das Kerngehäuse aus dem Apfel (2). Achtung: Den Apfelentkerner nicht bis zum Boden durchstechen, weil wir ja eine Art Becher erhalten wollen. Für alle Dinge, die wir mit irgend etwas füllen möchten ist ein Loch im Boden nur bedingt hilfreich.

Im letzten Schritt holen wir mit einem Teelöffel das Kerngehäuse und die Kerne aus dem Inneren des Apfels und schaben dann mit dem Löffel vorsichtig von innen nach aussen (3). Hierbei ist insbesondere zu beachten, dass ihr die Apfelwände nicht zu dick lasst (da wir sonst später weniger von unserer leckeren Füllung hineinbekommen) und zum Anderen aber auch nicht zu dünn lasst. Seid ihr dann fertig, sollte euer Apfel ungefähr aussehen wie in Bild (4).
Fertig gefüllter Apfel – Ab auf den Grill damit
„Der Hackfel fällt nicht weit vom Stamm. .“

Der Grill wird für geringe Hitze vorbereitet, d.h. für die Kugel einen kleinen Anzündkamin zur Hälfte mit Kohle füllen und auf eine oder zwei Seiten des Grills verteilen. Die Äpfel platzieren wir im indirekten Bereich des Grills in einer Grillschale oder wie ich es gemacht habe auf einer Lage Alu-Folie. Zieltemperatur für unsere Äpfel sollten 120° – 150° sein, damit benötigen die Äpfel ungefähr 50 – 60 Minuten. Ein Fleischthermometer – mein Favorit ist nach wie vor das Maverick ET-733 – bringt hierbei Sicherheit. Für mein frisch gewolftes Hackfleisch habe ich die Äpfel bei 71° Kerntemperatur vom Grill genommen.
Den Apfel-Kartoffel-Stampf zubereiten

Der Hackfel fällt nicht weit vom Stamm. In unserem Fall fällt er auch ein weiches Bett aus Kartoffel-Apfel-Stampf. Und da ich mich ja wie oben bereits beschrieben um die ordnungsgemäße Winter-Bereifung meines Kfzs kümmern musste, während die Äpfel auf dem Grill vor sich hin garten, hat meine liebe Frau freundlicherweise die Zubereitung eines Apfel-Kartoffel-Stampfs übernommen.
„Dieses kleine, mit Hackfleisch gespickte Fallobst schmeckte im höchsten Maße interessant“
So ein frischer Kartoffelstampf ist zum einen kein Hexenwerk und zum anderen die ideale Möglichkeit, die ausgehöhlten Apfelreste weiter zu verwenden. Zudem hat man alle Zutaten hierfür eh meist im Haus auf Vorrat.
Das Apfelinnere kann wahlweise nochmals ein paar Minüten in einem entsprechenden Einsatz für den Topf gedämpft werden, damit es noch weicher wird. In einem anderen Topf setzen wir derweil ein paar mehlig kochende Kartoffeln an, die wir zuvor geschält und in gleich große Stücke geschnitten haben. Sind die Kartoffeln gar gekocht, schütten wir diese ab, geben sie zurück in den Topf und zerquetschen sie mit einem Kartoffel-Stampfer. Dann geben wir die gedämpften Apfelstückchen hinzu, schütten einen Schuss Milch in den Topf und würzen das ganze ordentlich mit Salz, Pfeffer und ein wenig Zimt. Alles schön miteinander vermengen, ggf nochmal mit dem Stampfer drauf und fertig ist der Kartoffel-Stampf.
Und? Wie schmegget?

Ich lobe mich ja bekanntermassen nicht gerne selbst und neige auch nicht zu Übertreibungen 🙂 – Aber dieses kleine, mit Hackfleisch gespickte Fallobst schmeckte im höchsten Maße interessant – durchaus bedingt durch den Ingwer, welcher die fruchtige Note der Äpfel weiter unterstreicht und die angenehme Schärfe auf den Gaumen bringt. Mein Bruder sagte, ich müsse auf jeden Fall das Wort Geschmacksexplosion im Blog-Eintrag unterbringen, so, here it is: GESCHMACKSEXPLOSION!!!
