Bratapfel ist gerade in der kalten Jahreszeit ein Dessert-Evergreen. Ich habe diese ganz klassischen Bratäpfel, die ich euch heute hier zeige, beispielsweise im letzten Jahr als Nachspeise zu meinem Weihnachtsessen gemacht.
Allein dieser unnachahmliche intensive Duft nach Apfel, wenn ihr in der Kälte am Kugelgrill steht und den Deckel abnehmt, ist der absolute Wahnsinn. Die Bratäpfel sind zudem kinderleicht zuzubereiten und müssen im Nachhinein einfach ca eine Dreiviertelstunde auf den Grill.
Für vier Bratäpfel benötigt ihr in etwa:
- Vier Äpfel
Für die Füllung
- 250 g Marzipan-Rohmasse
- 100 g Rosinen
- 70 g gemahlene Mandeln
Für die Vanillesoße
- 100 g Zucker
- 0,5 l Milch
- 6 frische Eigelb
- Eine Vanilleschote
Die Äpfel aushöhlen
Für Bratäpfel nimmst du idealerweise einen leicht säuerlich schmeckenden Apfel, da dieser dann den geschmacklichen Kontrast zu der süßen Füllung bietet.
Der Apfel sollte außerdem in der Konsistenz etwas fester sein, damit er auf dem Grill nicht auseinanderläuft oder zerplatzt. Hierzu bieten sich verschiedene Sorten wie beispielsweise Cox Orange oder der Klassiker Boskoop an.
Nehmt dir jetzt einen Apfel zur Hand und schneide oberhalb einen kleinen Deckel weg. Wenn deine Äpfel Probleme mit der Standfestigkeit haben, dann kannst du unten am Boden auch noch einen kleinen Spalt wegschneiden, sodass euer Apfel besser steht.
Steche nun mit einem Apfelentkerner von oben in den Apfel, achte aber unbedingt darauf, dass du nicht bis unten zum Boden durchstecht. In leichten, drehenden Bewegungen zieht ihr den Apfelentkerner jetzt aus dem Apfel raus.
Die Füllmasse für den Bratapfel vorbereiten
Für Bratäpfel gilt: Der Phantasie für die Füllung sind kaum Grenzen gesetzt. Ob süß mit Marzipan, Rosinen und Mandeln, knusprig mit einer Nussmischung, tief weihnachtlich mit Spekulatius-Marmeladen-Mischung oder auch mit Schokolade, mit Müsli, mit Cranberries… die Möglichkeiten sind schier unbegrenzt.

Ich habe für meinen Bratapfel eine ganz klassische Füllung entschieden: Marzipan-Rohmasse, gemahlene Mandeln und ein paar Rosinen. Das Ganze ein wenig gewürzt mit Zimt.
Die Marzipan-Rohmasse habe ich ein wenig auseinandergezupft und in kleinen Stückchen in eine Schüssel gegeben.
Dazu gibst du dann die Mandeln und die Rosinen und würzt das Ganze ein wenig mit Zimt. Dann wird alles ordentlich miteinander verknetet, bis du nachher eine große Portion der Marzipan-Masse mit den Zutaten hast

Die große Kugel wird nun in vier gleich große Portionen geteilt, die du dann jede zu einer Art Wurst formst.
Diese Wurst gibtst du dann einfach in das vorweg vorbereitete Loch im Apfel und drücken es mit dem Daumen komplett in den Apfel hinein.
Fertig!
Die Vanillesoße zubereiten
Es gibt Gründe dafür, eine Vanillesoße selbst zu machen. Ihr könnt aber auch eine aus der Tüte nehmen, geschmacklich liegen da – so bewerte ich es – nicht unbedingt Welten. Beides schmeckt am Ende nach Vanille. Weil Weihnachten war, habe ich mich dann doch mal an einer eigenen Soße versucht, das Ganze ist auch kein Hexenwerk.
Du kochst hierzu die Milch auf dem Herd auf und rührst unterdessen mit einem Schneebesen die Eigelbe und den Zucker in einer kleinen Rührschüssel cremig.
Die Vanilleschote wird einmal der Länge nach aufgeschnitten und das Mark mit einem Löffel herausgekratzt.
Das Vanillemark wird nun unter die Milch gerührt und gibt am Ende – wer hätte es gedacht – den intensiven Vanillegeschmack.
Am Herd drehst du nun die Hitze etwas herunter und gibst die Eigelb-Zucker-Masse jetzt langsam in die noch kochende Vanillemilch. Nun unter stetem Rühren weiter erhitzen (aber nicht kochen), bis die Vanillesoße leicht dicklich wird.
Die Äpfel grillen

Den Grill bereitest du für indirekte mittlere Hitze (~200°) vor.
Ich habe dann im indirekten Bereich des Grills ein Stück Alu-Folie ausgelegt und an den Seiten etwas hochgeklappt, um die Äpfel weiter vor der direkten Hitze abzuschirmen.
Die Äpfel platziere ich dann einen nach dem anderen auf der Folie und schließe den Deckel.
Außer 45 Minuten zu warten und sich derweil mit einem Bier oder gegebenenfalls Glühwein die Zeit zu vertreiben gibt es eigentlich nichts zu tun.
Und ich erwähnte es ja schon eingangs, der intensive Duft nach Apfeln, der bereits nach kurzer Zeit aus dem Grill strömt und nach Abheben des Deckels dann seine volle Intensität entfaltet, ist unvergleichlich.
Und so fantastisch, wie die Äpfel dann duften, schmecken sie auch, nachdem du sie zusammen mit der Vanillesoße auf dem Teller arrangiert hast.
