Bei einem meiner Streifzüge im Herbst diesen Jahres durch Pinterest auf der Suche nach neuen Ideen vom Grill begegnete ich einer interessanten Kreuzung: Ein gegrillter Apfel gefüllt mit einer Quark-Mischung wie beim Käsekuchen. Klingt doch mehr als interessant. Zum einen liebe ich Käsekuchen über alles und ein schöner warmer Bratapfel, mit diesem weichen, wunderbar süßlichen Fruchtfleisch… Zum anderen dann das Ganze auch noch frisch vom Grill, das kann nur genial werden. Und gerade in der aktuellen Jahreszeit, da passt das Ganze doch als herbstlich-winterliche Speise ganz wunderbar. Das Ergebnis hatte mich dann in der Tat auch wirklich positiv überrascht. Aber lest selbst…
Schwierigkeit: Fortgeschritten
- Vier Äpfel
- Zwei Eier
- 250 g Quark
- 50 g Zucker
- ggf. Vanileepudding
- Rosinen
- Butterkekse
- Ein Esslöffel Butter
Die Käsekuchen-Füllung

Fangen wir zunächst mit der Füllung an. Die einen machen den Käsekuchen mit einer Frischkäsemischung, die anderen bevorzugen die Variante mit Quark. Ich zähle mich zu letzterer Fraktion. Wir brauchen – je nachdem wie viele Äpfel wir füllen wollen – auch nur kleine Mengen der Zutaten. Ich hab beim ersten Mal natürlich viel zu viel gemacht; aber was hält einen davon ab, den Rest dann auch noch zu einem kleinen Käsekuchen zu verarbeiten? Der lässt sich übrigens genau so einfach auf dem dann bereits warmen Grill machen…
„Ein gegrillter Apfel gefüllt mit einer Quark-Mischung wie beim Käsekuchen. Klingt doch mehr als interessant.“
Zunächst trennen wir die Eier. Das Eigelb schlagen wir mit Hilfe eines elektrischen Rührbesens schaumig, fügen dann den Zucker, eine Prise Salz sowie den Vanillepudding hinzu. Den Vanillepudding kann man aus meiner Sicht auch weg lassen. Machen wir einen reinen Käsekuchen, kann man mit dem Pudding in erster Linie vermeiden, dass der Käsekuchen später einfällt; das Problem haben wir bei unseren Äpfeln allerdings in der Form nicht. Im nächsten Schritt fügen wir dann portionsweise den Magerquark hinzu und verquirlen das Ganze weiter. Das Eiweiß schlagen wir zu Ei-Schnee.
Den Ei-Schnee heben wir dann langsam, zusammen mit den Rosinen, unter unsere Eigelb-Quark-Mischung, bis sich eine lockere Masse ergibt. Dann ist unsere Käsekuchen-Füllung auch erst einmal fertig und wir stellen sie kühl, solange wir die Äpfel vorbereiten.
Die Äpfel vorbereiten
Die wenn überhaupt schwierigste Aufgabe an unserem Unterfangen ist das Aushöhlen der Äpfel, sodass wir diese nachher mit der eben vorbereiteten Käsekuchen-Füllung betanken können. Als Apfelsorte empfiehlt sich ein etwas festerer und leicht säuerlicher Apfel wie beispielsweise der Boskop. Aber auch der Braeburn vom Hofverkauf bei uns um die Ecke war hervorragend. Beim Aushöhlen selbst bin ich wie folgt vorgegangen:

Erst schneiden wir vom Apfel einen Deckel weg (1) Die Größe des Deckels bestimmt dann auch unseren Spielraum, den wir mit dem Löffel haben, also den Deckel nicht zu großzügig wegschneiden, aber auch nicht bloß ein kleines Guckloch machen.
Im zweiten Schritt gehe ich mittig mit einem Apfelentkerner in den Apfel und hebe in langsamen, kreisenden Bewegungen das Kerngehäuse aus dem Apfel (2). Hier muss man darauf achten, dass man mit dem Entkerner nicht bis auf den Boden durchsticht, da uns sonst logischerweise später die Füllung unten aus dem Apfel rausläuft.

Der letzte Schritt besteht darin, mit einem Teelöffel zunächst die restlichen Kerne und das holzige Innere des Apfels zu entfernen und uns dann mit dem Löffel langsam von innen nach außen vorzuarbeiten und den Apfel auszuhöhlen (3). Hierbei ist insbesondere zu beachten, dass ihr die Apfelwände nicht zu dick lasst (da wir sonst später weniger von unserer leckeren Füllung hineinbekommen) und zum Anderen aber auch nicht zu dünn werden lasst. Die Käsekuchen-Füllung dehnt sich nachher beim Backen des Apfels aus und will raus. Sind die Wände des Apfels zu dünn, platzen euch die Dinger nachher… und das wäre doch schade. Insbesondere am oberen Rand aufpassen, dass ihr nichts einschneidet oder zu dünn lasst. Seid ihr dann fertig, sollte euer Apfel ungefähr aussehen wie in Bild (4). Über das Apfelinnere hat sich mein kleiner Sohnemann übrigens sehr gefreut…
Mit einem Esslöffel wird nun die Käsekuchen-Füllung in die Äpfel gegeben. Achtung: Nicht bis zur obersten Kante füllen, sondern noch ein klein wenig Platz für unser Keks-Topping lassen…
Deckel druff und ab auf den Grill

Von einem Käsekuchen wie dem original New York Cheesecake kennt man vielleicht den Boden aus Kekskrümeln; so etwas kann man für unsere kleinen aber feinen Äpfel ebenfalls einfach bewerkstelligen. Das sieht des weiteren nachher auch recht witzig aus und gibt einen netten optischen Effekt. Schmelzt einfach ein wenig Butter in einem kleinen Topf.
In eine Schüssel zerkrümmeln wir ein paar Butterkekse. Einfach zwischen den Händen zerreiben und danach die noch übrigen, größeren Stückchen ebenfalls zerdrücken. Sind unsere Kekse zerkrümelt, gießen wir die flüssige Butter darüber und vermengen alles mit einem Löffel.

Wir benötigen nicht sehr viel Keksmasse (zwei einfache Leibnitz reichen vermutlich), da diese lediglich das Deckelchen bzw das Krönchen für unsere Äpfel wird. Die Keksmasse müsst ihr also, nachdem sie fertig vermengt ist, oben als Deckel auf die Äpfel geben.
Den Grill heizen wir nun richtig ein, sodass dieser ca 200° hat. Ich habe hierzu links und rechts die Kohlen aufgeschichtet und in die Mitte des Grills ein Stück Alu-Folie gelegt und die Kanten zur Glut hin hochgeknickt. Genauso könnt ihr aber auch eine Alu-Schale nehmen und die Äpfel dort hinein setzen. Dann Deckel zu und die Äpfel mitsamt Füllung nun ca. 50 Minuten backen lassen.
Die Füllung nicht bis zur obersten Kante hineingeben, sondern noch ein klein wenig Platz für unser Keks-Topping lassen…

Als der Apfel dann fertig gebacken war, bot sich mir zumindest ein interessantes Bild: Die Käsekuchen-Füllung quillt oben ein wenig nach außen aus dem Apfel hervor und hebt das Kekskrönchen in die Höhe. Von der Optik her eigentlich sehr cool… aber der Apfel hat zudem noch einfach genial geschmeckt. Schön weich gedünstet und der hervorgehobene fruchtige Apfel mit der warmen Füllung: Wunderbar. Das Ganze könnt ihr entweder noch warm direkt vom Grill genießen oder ihr lasst es abkühlen und serviert es später.