Viva Espania - Spanischer Burger
Burger Wunderbares aus Wurst

Ananas-Chorizo-Burger

Ich liebe einfach die spanische Küche, allem voran die allseits beliebten Tapas. Und wenn ich Tapas essen gehe, dann darf eines hier nicht fehlen: Die Chorizo. Diese wunderbare rotfarbene, leicht pikante Paprika-Wurst, wie sie dann meist im Gußeisenpfännchen an den Tisch gebracht wird, lässt mir das Herz hüpfen. Warum also nicht mal der spanischen Esskultur huldigen und einen wunderbaren Burger kreieren, der Land und Küche gerecht wird. Und hier ist er: Der Ananas-Chorizo-Burger. Ein kleines Ungeheuer mit einer gegrillten Ananas, umhüllt von zwei Patties aus feinstem Rinderhack und Chorizo-Wurst, auf süßlicher Senf-BBQ-Sauce mit karamellisierten Röstzwiebeln und Rucola, getoppt mit einem aromatischen Manchego-Käse! Serviert in einem Bun, der dem für Spanien so typischen Weißbrot nachempfunden wurde. Meine Herren, wem da nicht die spanische Sonne das Herz erwärmt, dem ist nicht mehr  zu helfen.

Anbei die Zutaten, die ihr für 4 Burger benötigt:

Schwierigkeit: Fortgeschritten

  • 400g Rinderhack (idealerweise Schulter oder hohe Rippe)
  • 300-400g Chorizo (spanische Paprikawurst)
  • Eine Ananas
  • Eine große Zwiebel
  • Einen Bund Rucola (pflanzt das Zeug doch einfach wie ich in euren Garten)
  • Eine Chilischote
  • Teriyaki-Sauce
  • Dijon-Senf
  • Barbecue-Sauce
  • Brauner Zucker

Für die Buns:

  • 400g Weizenmehl
  • 1/2 halber Würfel Hefe
  • 2 EL Zucker
  • 1/2 Tasse flüssige Butter
  • Ein Schuss Milch
  • 1 TL Salz

Die Buns

„Die Chorizo. Diese wunderbare rotfarbene, leicht pikante Paprika-Wurst, wie sie dann meist im Gußeisenpfännchen an den Tisch gebracht wird, lässt mir das Herz hüpfen.“

Weizenbrot-Buns
Die Weizenbrot-Buns erhalten, wenn man sie vor dem Backen mit Eigelb bestreicht, eine wunderbare Färbung und sehen eigentlich aus wie typische Weckchen, die es hier beim Bäcker gibt.

Unsere Buns sind dem typischem spanischen Weißbrot nachempfunden. Sie bestehen dem zu Folge aus Hefe, Mehl, Butter, Zucker, Salz und etwas Wasser und Milch. Gebt ungefähr die Hälfte des Mehls in eine Schüssel, bildet eine Mulde in der Mitte und gießt das lauwarme Wasser in die Mitte. In den nun entstandenen See bröselt ihr die Hefe. Nun lasst die Hefe für fünf Minuten mit dem warmen Wasser reagieren und stülpt dann das Mehl von den Seiten über. Im Folgenden dann unter stetem Kneten den Rest des Mehls, das Salz, den Zucker und die flüssige Butter hinzugeben. Den Teig nun für ein paar Minuten gut durchkneten. Gut beraten ist man wie immer mit einer Knetmaschine. Den Teig in der Schüssel danach zu einem großen Klumpen formen, ein sauberes Küchenhandtuch überwerfen und dann für eine gute Stunde gehen lassen.

Nach der Stunde nehmen wir den Teig und unterteilen ihn in vier gleich große Stücke. Diese kneten wir dann erneut und formen sie zu gleichmäßigen Kugeln. Die Kugeln auf ein Backblech geben und leicht platt drücken, dann erneut ca 45-60 Minuten gehen lassen. Danach können die Buns in den Ofen. Ich gebe hierbei nicht gerne eine fixe Zeit an, wann die Buns fertig sind, jeder Ofen ist da anders… ich hab den Ofen auf 200° Umluft geheizt und dann ohne Vorzuheizen die Buns hinein gegeben. Nach fünfzehn Minuten waren sie bereits gut braun, also raus damit. Gegebenfalls mit nem Holzstäbchen ne Probe machen, ob sie innen drin gar sind, waren sie bei mir aber auch.

Die Patties

 

Chorizo
Die Chorizo wird vom Darm befreit, in kleine Stücke geschnitten und dann zu einer einheitlichen Masse zerrieben.

Fangen wir an mit den Patties. Da das Ganze eine ziemliche Matscherei ist, empfehle ich euch Lebensmittelhandschuhe zu benutzen. Zunächst muss die Chorizo von ihrem Darm befreit werden. Hierfür mit einem Messer die Wurst einritzen und dann den Darm abzupfen. Dann müssen die Chorizos schön zerrieben und zerquetscht werden, das Ganze gibt nachher eine schöne Wurstpampe. Erst wenn die Chorizo richtig schön matschig ist, bekommen wir sie unter das Hackfleisch gemischt. Hierfür einfach das Hackfleisch mit in die Schüssel geben und alles gut miteinander vermengen. An Würzung müssen wir dem Fleisch nichts mehr hinzufügen, die Chorizo an sich ist so geschmacksintensiv, dass das völlig ausreicht.

Fertiger Pattie
Entferne ich meinen Tortenring, sieht das Pattie dann so aus. Gleiches Ergebnis lässt sich natürlich auch mit einer herkömmlichen Burgerpresse erzielen.

Nun teilen wir die Fleischmasse in acht gleich große Portionen und stellen gleichförmige Patties her. Das kann man mittels einer Burgerpresse machen oder mit der Hand. Ich gestehe, ich verwende hierzu eigentlich ganz gerne einen variablen Tortenring. Der hat aus meiner Sicht einfach den Vorteil, dass ich den Umfang der Patties genau auf die Größe meiner Buns anpassen kann (Achtung, die Patties ziehen sich beim Brutzeln auf dem Grillrost immer noch etwas zusammen, also eher noch ein Stückchen größer als die Buns formen. Ganz wichtig (eine gute Burgerpresse macht das auch, aber meiner Meinung nach nicht tief genug): Mit einem Löffel eine Wölbung oben in den Pattie drücken, da sich das Hackfleisch beim Garen nach oben wölbt. Die Patties lassen sich schön mittels mehrerer Brettchen stapeln (ich bekomme vier Patties auf ein Brett und setze das eine dann einfach auf das andere) und dann kühl stellen.

Die restlichen Zutaten für unseren Chorizo-Burger vorbereiten

Gegrillte Ananas-Scheiben
Die Ananas-Scheiben grille ich von jeder Seite ca 2 Minuten an, nach jeweils einer Minute drehe ich die Scheiben, dann gibt es ein schönes Muster.

Zunächst muss die Ananas geschält werden. Hierzu diese mit einem großen Messer oben vom Palmwedel befreien und den unteren Teil großzügig wegschneiden. Als nächstes an den Seiten mit dem Messer die Schale Stück für Stück wegschälen. Den nun freigelegten Fruchtkörper schneide ich in mehrere ca 2,5 – 3cm starke Scheiben. Im Anschluss daran kann man z.B. mit einem Apfelentkerner aus der Mitte der Scheiben den holzigen Strunk entfernen.

„Das gibt der Ananas eine schöne Zeichnung. Zugegebenermaßen sieht das nachher auf dem fertigen Burger niemand mehr, aber es fühlt sich einfach gut an.“

Karamellisierte Zwiebeln
Die Zwiebeln werden ganz einfach in einer Pfanne angebraten und nach und nach gebe ich immer wieder etwas Puderzucker hinzu. Immer schön rühren, damit der Zucker nicht anbrennt.

Der Grill wird für nun für hohe Hitze vorbereitet.  Das heißt Grillkamin füllen, Grillanzünder drunter und ein Bier aufmachen. Dazu sollte auch noch Zeit genug sein, fix die Chili in kleine Ringe zu schneiden und die Sauce für unsere Chorizo-Burger vorzubereiten; Letztere habe ich mal bewusst etwas einfacher gehalten. Für die Sauce nehmen wir lediglich ca 4EL Dijon-Senf und mischen ca 2EL Teriyaki-Sauce hinzu. Dazu geben wir dann ca 1EL braunen Zucker und schmecken das Ganze großzügig mit Barbecue-Sauce ab. That’s it. Sehr einfach, aber schön süß mit leichtem Raucharoma.

Wenn die Kohlen dann endlich heiß sind, fangen wir mit der Ananas an. Diese wird direkt über der Glut gegrillt. Ich gebe ihr hier ca zwei Minuten pro Seite, wobei ich nach einer Minute die Ananas-Scheiben jeweils um 90° drehe. Das gibt der Ananas eine schöne Zeichnung. Zugegebenermaßen sieht das nachher auf dem fertigen Burger niemand mehr, aber es fühlt sich einfach gut an. Haben die Ananas-Scheiben ihre vier Minuten über direkter Hitze bekommen, ziehe ich sie im indirekten Bereicht noch ca 10 Minuten nach, dadurch werden sie noch etwas weicher und aromatischer.

Es folgt einer dieser magischen seltenen Momente, in denen ich den Kugelgrill dann tatsächlich mal offen lasse. In einer Gußeisenpfanne brate ich nun die Zwiebeln an. Da wir am Ende karamellisierte Zwiebeln erhalten wollen, geben wir nach und nach immer wieder etwas Puderzucker in die Pfanne. Die Zwiebeln dabei immer schön weiter rühren, damit der Zucker nicht an der heißen Pfanne anbrennt. Nach ca. 5 Minuten sollten die Zwiebeln dann fertig sein und können zum Warmhalten in den indirekten Bereich.

„Profi-Tipp: Ein Bier in eurer Hand könnte den Trieb irgendetwas Dummes mit den Burgern anzustellen unter-drücken.“

Patties grillen
Die Patties grille ich über hoher Hitze von beiden Seiten an, auch hier drehe ich zwischendurch um 90° für die Grillzeichnung. Man sieht es zwar auf dem fertigen Burger nicht, aber es fühlt sich einfach gut an.

Zum Abschluss grillen wir nun die Patties. Legt diese über die direkte Glut und dann Finger weg. Nicht anfassen, nicht rumdrücken und nicht mit dem Burger-Wender festdrücken. Dadurch verlieren unsere Chorizo-Burger nur wertvolles Fett, welches sie saftig macht (Profi-Tipp: Ein Bier in eurer Hand könnte den Trieb irgendetwas Dummes mit den Burgern anzustellen unterdrücken). Bratet die Patties rund ein bis zwei Minuten von jeder Seite an. Auch hier gilt selbiges wie für die Ananas:  Nach einer Minute um 90° drehen, um ein Muster zu erzeugen (oder auch 10 Uhr / 2 Uhr für eine Raute), auch wenn man es später nicht sehen mag… es fühlt sich einfach gut an. Die Patties sollten danach – je nachdem wie dick sie geraten sind, noch zwei bis drei Minuten bei geschlossenem Grill in den indirekten Bereich.

Burger stapeln
Und so stapeln wir den Burger. Der Bun mit Sauce, Rucola und den Zwiebeln, darauf der erste Pattie, dann die Ananas gefolgt vom zweiten Pattie mit dem Manchego und oben auf wieder der Bun.

Da nun alle Zutaten für unser Fleischmonster fertig sind, können wir den Chorizo-Burger drapieren: Hierzu ein Bun aufschneiden (spürt ihr das fluffige Brötchen zwischen euren Fingern?) und auf die untere Hälfte einen guten Esslöffel von der Burgersauce geben, darauf etwas Rucola, ein paar Chilis und obenauf schließlich die karamellisierten Zwiebeln. Es folgt nun ein Pattie, die Ananas und dann das Pattie mit dem Käse. Mit der oberen Brötchenhälfte schließen wir den Gesellen nun ab und halten das Ganze je nach Dicke mit einem Holzpieker stabil.

Und? Sieht der nicht gut aus?? Der schmeckt auch so, glaubt es mir. Das durch die Chorizo unheimlich intensive und pikant gewürzte Fleisch, dazu die fruchtige Ananas und der Käse, leichte Schärfe durch die Chilis unten und das Ganze in einem prima fluffigen Weißbrot?? Freunde, so schmeckt Spanien…

Burger im Anschnitt
Hier nochmal der Burger im Anschnitt. Besonders schön kann man hier sehen, wie schön fluffig das Bun oben ist… und auch unten sifft nix durch.

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